MENU
Solothurn

Harte Fakten in Sachen Praxissoftware

Bei der Neueröffnung einer Praxis oder wenn die alte Praxissoftware mit einem kostenpflichtigen Update aktualisiert werden muss, sollten die verschieden Angebote im Markt nach möglichst aussagekräftigen Kriterien miteinander verglichen werden. Die Praxissoftware ist ein wichtiges Arbeitsinstrument zur Leistungserfassung, Abrechnung, Termin- und Dokumentenverwaltung und für die medizinische Dokumentation. Die Wahl oder der Wechsel der Software ist eine Entscheidung mit Tragweite für die nächsten Jahre. Welche Kriterien sollten bei der Software bewertet werden?

In der Schweiz gib es rund 60 Anbieter von Praxisinformationssystemen für den ambulanten Bereich – davon bietet etwa ein Drittel komplette Softwaresysteme an, die restlichen Anbieter befassen sich nur mit Teilprozessen einer Praxis und beschränken sich auf einzelne Module. Reine Softwarefirmen werden in der Regel jeden Zusatz, jede Dienstleistung und jedes Update in Rechnung stellen. Für Dienstleister wie die Ärztekasse ist die Software hingegen eine ergänzende Dienstleistung. Deshalb stellt die Ärztekasse ihren Mitgliedern die Praxissoftware als Vollpaket, beispielsweise mit elektronischer Krankengeschichte, Agenda, Medikamentenmodul und Tarifen, zur Verfügung, und der Arzt oder die Ärztin wählt die für ihre Praxisprozesse geeigneten Module ohne ins Gewicht fallende Zusatzkosten aus. Das Kerngeschäft der Ärztekasse ist das Outsourcing der Praxisadministration.

Viele Fallen

Die Softwareanschaffungs- und -initialkosten sollten spätestens nach fünf Jahren abgeschrieben sein. Länger wird kaum eine Software den ständig wachsenden und wechselnden Ansprüchen gerecht. Besonders sorgfältig sind alle Kosten für Erweiterungen, Software- und Tarifupdates, Schulung, Schnittstellen, Hotline sowie Lizenzgebühren zu berücksichtigen, denn nicht selten übersteigen diese Nebenkosten den Aufwand für die Anschaffung. Die Vertrags- und allgemeinen Geschäftsbedingungen verlangen ebenfalls besondere Aufmerksamkeit, vor allem wenn es darum geht, Knebelverträge zu vermeiden oder Datenschutz und Vertraulichkeit sicherzustellen. Wie flexibel eine Praxis in Zukunft bleibt, hängt auch davon ab, ob und zu welchen Kosten die Daten aus dem Patientenstamm und den elektronischen Krankengeschichten exportiert und in ein anderes System übertragen werden können. Die praxiseigenen Daten sollten sich unkompliziert in ein gängiges Datenformat exportieren lassen, so dass ein späterer Software- oder Anbieterwechsel ohne grossen Aufwand stattfinden kann.

Checkliste
Die folgende Liste hilft Ihnen bei der Bewertung von Softwareangeboten:

  • Initialkosten: Beratung, Installation
  • Kosten für Wartung, Lizenzen, diverse Module und Schnittstellen über die gesamte Lebensdauer der Software
  • Gibt es leistungsabhängige und variable Kosten?
  • Kosten für Hotline und Schulung?
  • Überprüfen der allgemeinen Bedingungen auf Knebelverträge und Datenschutz
  • Wem gehören die Daten? Sind sie allenfalls bei einem Wechsel des Softwareanbieters exportierbar?

    Weitere Informationen: www.aerztekasse.ch